„Die Gegend ist herrlich, herrlich“, ja sogar als „überherrlich“ bezeichnete Johann Wolfgang von Goethe begeistert seine Wahlheimat Thüringen. Zentral inmitten der Bundesrepublik liegt das Bundesland angrenzend an Bayern im Süden, Hessen im Westen, Niedersachsen im Nordwesten und ebenso an Sachsen-Anhalt und Sachsen im Nordosten und Osten. Mit seiner abwechslungsreichen Landschaft verzauberte Thüringen nicht nur Goethe. Etwa 2,2 Millionen Menschen beherbergt das Bundesland. Auf einer Fläche von rund 16.000 Quadratkilometern erstreckt sich Thüringen mit seinen schier endlosen Wäldern, Bergen mit einer Höhe von nahezu 1000 Metern und zahlreichen Wiesen und Feldern. Zurecht trägt das Land den Titel „Grünes Herz Deutschlands“. Auch kulinarisch hat Thüringen einiges zu bieten und ist weltweit für die Thüringer Rostbratwurst und Thüringer Klöße bekannt.
Erstmals erwähnt wurde Thüringen im vierten Jahrhundert in Zusammenhang mit den „Toringi“ – dem Stamm der Thüringer – der sich vermutlich im Zuge der Völkerwanderung im dritten oder vierten Jahrhundert gegründet hatte. Den „Toringi“ gelang es im fünften Jahrhundert ein machtvolles Königreich auszubauen, dessen kulturelles Zentrum im fruchtbaren Thüringer Becken lag. Nach einer vernichtenden Niederlage gegen die Franken und Sachsen im Jahr 531, verschwindet Thüringen vorerst als selbständiger Akteur von der historischen Bildfläche.
Unter den Merowingern – dem ältesten Königsgeschlecht der Franken – erfolgte um 620 die Gründung des Herzogtums Thüringen, das noch bis ins späte achte Jahrhundert existierte.
Im elften Jahrhundert begann der Aufstieg der „Landgrafen von Thüringen“. Zu dieser Zeit blühte die Region zu einem deutschen Kulturzentrum des Hochmittelalters auf. Hierbei sind besonders der Sängerkrieg auf der Wartburg und das Wirken der Heiligen Elisabeth von Thüringen hervorzuheben.
Nach dem Aussterben des Geschlechts der Landgrafen von Thüringen, begann die fast 700 Jahre währende Herrschaft der Wettiner, die erst 1918 mit der Abschaffung der Monarchien in Deutschland endete.
Am 1. Mai 1920 wurde das Land Thüringen gegründet. Im Zuge der sowjetischen Besatzung wurde das Land aufgelöst und in Bezirke eingeteilt. Mit der deutschen Wiedervereinigung im Jahr 1990 wurde der Freistaat Thüringen wiedergegründet und Erfurt zur Landeshauptstadt des Bundeslandes gewählt. Seither ist Thüringen ein demokratischer, sozialer und dem Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen des Menschen verpflichteter Rechtsstaat. Thüringen stellt zudem das erste Bundesland dar, das durch eine Rot-Rot-Grüne Koalition regiert wird.
Die großen Städte Thüringens bilden die kulturellen und wirtschaftlichen Zentren des Freistaats. Es sind die Städte Erfurt, Weimar und Jena, in denen sich das umfangreichste kulturelle Leben abspielt.
Charakterisiert durch seinen mittelalterlichen Stadtkern und dem monumentalen Ensemble des Mariendoms und der Severikirche stellt Erfurt mit 200.000 Einwohnern die größte Stadt Thüringens dar. Ursprünglich an der Kreuzung bedeutender Handelsstrecken entstanden, hat Erfurt eine vielfältige Tradition als Dom-, Luther- und Blumenstadt inne. Die heutige Landeshauptstadt und Universitätsstadt zog im Laufe ihrer Geschichte eine Vielzahl von bedeutenden Persönlichkeiten, wie Martin Luther, Friedrich Schiller, Johann Wolfgang von Goethe und Napoleon, an. Seither ist sie nicht nur das geistige und wirtschaftliche Zentrum des Freistaats, sondern auch Standort des Thüringer Landtages und der Landesregierung. Mit der Universität Erfurt beherbergt die Stadt die älteste Universität Deutschlands, deren Gründung auf das Jahr 1379 zurückgeht.
Die etwa 100.000 Einwohner reiche Stadt entwickelte sich vor allem durch das Unternehmen Carl Zeiss zu einem Zentrum der deutschen Optik- und Feinmechanikindustrie. Mit der „Friedrich-Schiller-Universität Jena“ beherbergt Jena eine der traditionsreichsten und ältesten Universitäten der Bundesrepublik, welche für die dynamische Entwicklung der Stadt zu einem pulsierenden Technologiestandortes mitverantwortlich ist. Mit über 19.500 Studenten ist sie sowohl die größte Hochschule als auch die einzige Volluniversität des Freistaats.
Die Stadt Weimar ist ein bedeutendes Stück deutscher Geschichte. Bedeutende Persönlichkeiten der Epoche der Deutschen Klassik wie Friedrich Schiller, Johann Wolfgang von Goethe, aber auch Künstler wie Johann Sebastian Bach und Lucas Cranach lebten in Weimar. Zurecht wird ihr daher der Titel „Stadt der Dichter und Denker“ gegeben. Faust und Buchenwald – Weimar zeigt die Gegensätze der deutschen Geschichte. Zahlreiche Sehenswürdigkeiten der Stadt wurden von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. 1999 wurde Weimar der Titel „Kulturhauptstadt Europas“ verliehen.
Ob unberührte Landschaften, mittelgebirgiges, raues Ambiente oder nahezu 1000 Meter hohe Berge: jede Region des Thüringer Walds hat ihre ganz besonderen Eigenheiten. Der Thüringer Wald im erweiterten Sinne erstreckt sich über eine Fläche von etwa 980 Quadratkilometern. In ihm liegt der älteste und bekannteste Höhenwanderweg Deutschlands – der Rennsteig. Er ist nicht nur ideal zum Wandern, sondern auch zum Skifahren und Austragungsort des alljährlichen Rennsteiglaufs.
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